Loftwohnung in Esslingen
Umwandlung eines ehemaligen Kirchenraums in Wohnraum
Für eine junge Familie hat sTudio 211 eine ehemals als Kirchenraum genutzte Versammlungsstätte in eine geräumige Wohnung verwandelt. Der große Raum wurde dafür in mehrere kleinere aufgeteilt. 
Für den Wohnraum blieb die große Raumhöhe erhalten, die Schlaf- und Kinderzimmer befinden sich auf der Empore und sind auf den Wohnraum ausgerichtet.
Die Belichtung erfolgt über die große Kirchenfensterfront mit raumhohen Fenstern auf der Südseite. Nur für das Schlafzimmer wurde auf der Westseite ein zusätzliches neues Fenster eingebaut. Der Eingangsbereich wird durch ein eigens dafür entworfenes Möbel begrenzt, das zwar den direkten Blick in den Wohnbereich verhindert, aber den großen Raum direkt erahnen lässt. 
Die Küche und ein Tonstudio sind L-förmig an die Empore angeschlossen. Unter der Empore befinden sich mobile Regale zum Herausziehen. Auch das kleine Büro kann komplett herausgezogen und wieder versenkt werden. Hinter den mobilen Regalen befindet sich weiterer Stauraum als Kellerersatz. Die mobilen Regale sind von vorne als Regale und Schränke zugänglich und lassen sich auch seitlich bestücken. Man kann diese in den Raum ziehen und beispielsweise als Lesetisch nutzen. 
Als Trennung zwischen Ess- und Wohnbereich wurde ein von allen Seiten bestückbares Sideboard eingestellt. Darin versteckt ist der Elektroverteilerkasten. Das Sideboard hat ebenfalls die Form der mobilen Regale und wirkt so, als sei es auch in den Raum gezogen worden. Die kleine Treppe hinauf zur Empore erinnert an eine Kanzeltreppe und damit an die frühere Nutzung als Kirchenraum. 
Das Badezimmer ist in den ehemaligen Damentoiletten der Kirchenräume untergebracht. Der Duschbereich wurde vom WC, das auch von Gästen genutzt wird, deutlich abgegrenzt. Der Duschbereich ist ringsum an Boden, Wand und Decke gefliest. Der WC-Bereich hingegen ist mit dunkelblauem Linoleumboden ausgelegt. Im gleichen Blauton sind Wände und Decke gestrichen, auch das Waschtischmöbel ist in diesem Farbton gehalten.
Die Wohnung wurde technisch auf den neuesten Stand gebracht. Hierzu wurde eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, neue Fenster und Wärmedämmung eingebaut. Die Trennung des gesamten Hauses in drei Wohnungen erforderte die brandschutztechnische Trennung der drei Etagen. Nach oben wurde deshalb der Einbau einer feuerfesten Abhangdecke erforderlich. Hierbei wurden auch die Holzträger eingepackt.
Die Beleuchtung erfolgt über Abhangleuchten, die flexibel in Schienen eingehängt werden können.
Die eingesetzten Materialien sind bewusst nachhaltig: Die Empore ist eine Zimmermannskonstruktion, der Bodenbelag in den oberen Räumen Linoleum und sowohl im Wohn- und Essbereich, als auch in der Küche liegt Parkett.

Quelle: Stuttgarter Zeitung . Stuttgarter Nachrichten "Mein Magazin Wochenende", 17.4.2021